Gegenüber von Sendling und Thalkirchen, auf dem rechten Isarufer, liegen die Stadtbezirke Obergiesing-Fasangarten und Untergiesing-Harlaching. Früher als „Glasscherbenviertel“ bezeichnet, zieht das ehemalige Arbeiterviertel mit dem manchmal schon fast dörflichen Flair auch immer mehr junge Kreative an. Gerade Untergiesing, das direkt an den Isarauen und gegenüber dem Glockenbachviertel liegt, hat ein ganz eigenes Flair. Mit kleinen Gassen und noch so manchem kleinen Herbergshäuschen vermittelt es eher dörflichen Charakter als den Eindruck einer modernen Großstadt. Die ursprünglichen Arbeiterherbergen findet man hauptsächlich noch um den Auer Mühlbach und bezeichnet sie gerne als „Klein Venedig“. Vor allem der Rosengarten und das Gebiet zwischen den Schrebergärten an der Teutoburger Straße direkt an den Isarauen sind kleine grüne Oasen. Neben unzähligen traditionellen Eckkneipen siedelt sich hier zunehmend eine junge Gastroszene an.
Im Grünwalder Stadion in Obergiesing finden sich alle Giesinger zusammen und feiern oder leiden mit ihrem Verein, dem TSV 1860 München. Auf dem Giesinger Berg um die imposante Heilig-Kreuz-Kirche kann man noch heute durch die charmanten Straßen der Feldmüllersiedlung spazieren und neben den bäuerlichen Häusern die in München einzigartigen Kleinhäuser der damaligen Arbeiterschicht entdecken. Dank Denkmalschutz und behutsamer Renovierung findet sich hier ein altes München in der Jetztzeit wieder.
Spaziert man von Untergiesing die Isar nach Süden, stößt man auf den Tierpark Hellabrunn, der durch die natürlichen Lebensräume des Landschaftsschutzgebiets der Isarauen Mensch und Tier begeistert. Hier beginnt der Stadtteil Harlaching, der vor allem durch reizvolle Villen und das viele Grün geprägt ist.
Läuft man den Weg direkt an der Isar entlang, finden sich an den Pfeilern und Außenwänden der Brücken flussaufwärts eine Vielzahl von illegaler, oft beeindruckender Streetart und Graffiti.
Entstehungsgeschichte
In der historischen Siedlung Giesing, die bereits im Jahr 790 als „Kyesinga“ erwähnt wurde, siedelten sich mit dem Ausbau Münchens Handwerker und Tagelöhner an. Mit der Eingemeindung im Jahr 1854 kamen vor allem größere Firmen unterhalb des Bergs hinzu, und es entstanden Einrichtungen, wie der Ostfriedhof, die Strafanstalt Stadelheim und der Friedhof am Perlacher Forst, die im Stadtinneren nicht gern gesehen wurden.
Heute gelten die Friedhöfe als die beeindruckendsten in München und stellen wichtige geschichtliche Orte dar. Auch die Amerikaner haben ihre Spuren in Giesing hinterlassen, wie man an manchem Straßennamen, an Kneipen und der Siedlung am Fasangarten erkennen kann. Mittlerweile ist wieder alles in „Giesinger“ Hand, und es wird viel Wert auf kleine und altansässige Geschäfte und Lokale gelegt.
Das heutige Gebiet von Untergiesing entwickelte sich erst im Zuge der Industrialisierung.
Die Etappen 1 und 10 erkunden das Viertel auf unterschiedlichen Routen.
Kultur &
Architektur
- Heilig-Kreuz-Kirche
- Templerkloster
- Marienklause
- Wallfahrtskirche St.-Anna
- Lola-Montez-Haus
- Villen-Kolonie Menterschwaige
- Stadelheim
- Ostfriedhof
- MVG Museum
- Bavaria Filmstadt
- Tierpark Hellabrunn
- Grünwälder Stadion
- Graffitikunst am Candidplatz
- Graffitikunst an den Isarbrücken
Prachtbauten,
Museen und mehr